Der Distrikt Sankuru, zu dem Lubefu gehört, hat die höchste HIV-Infektionsrate im Kongo, nämlich 6,6%. Dies wird darauf zurück geführt, dass das Gebiet in den beiden vergangenen Kriegen von ugandischen und ruandischen Milizen durchzogen wurde, die dabei Tausende von Frauen vergewaltigt und möglicherweise infiziert haben.
Andererseits begünstigen der Diamantenabbau und die damit verbundene Trennung von Familien die Prostitution. Sex und HIV/AIDS sind bislang Tabuthemen und Aufklärungsmaßnahmen gelangten erst vor kurzem nach Lubefu.
Um der weiteren Ausbreitung der HIV-Infektion etwas entgegenzusetzen, beantragte der Partnerschaftsverein bei der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) Mittel für den Aufbau eines HIV-Test- und Beratungszentrums.
Das Projekt startete 2010 mit Seminaren für MultiplikatorInnen und Krankenhauspersonal und der öffentlichen Vorführung von Kurzfilmen zum Thema.
Eine ehemalige Krankenhausküche wurde zum Test- und Beratungszentrum um- und ausgebaut und bietet mit freiwilligen Tests und Beratungsgesprächen eine in weitem Umkreis einmalige Infrastruktur.
Der international bekannte kongolesische Musiker Papa Wemba, der aus Lubefu stammt, unterstützte das Projekt durch ein in der regionalen Sprache Tetela gehaltenes Interview zu HIV/AIDS, das im Dezember 2009 in Paris gefilmt wurde und ebenfalls im Rahmen der Filmabende gezeigt wird.
Die Behandlung von HIV-Infizierten mit antiviralen Medikamenten ist momentan noch nicht gegeben, da die Versorgung mit kostenlosen Medikamenten im Kongo insgesamt leider sehr schwierig ist.
Auch für die Verhütung der Mutter-Kind-Übertragung stehen derzeit keine Möglichkeiten zur Verfügung.